Brautjungfern, Bestman, Groomsmen, Trauzeugin, Blumenkinder- so viele Begrifflichkeiten, so viele Fragezeichen… Und irgendwie haben doch alle genannten Helferlein die eine große Aufgabe: das Brautpaar am großen Tag zu unterstützen und an seiner Seite zu stehen.
Aber im Einzelnen:

Brautjungfern

Die eleganten Brautjungfern fallen zumeist sofort auf. Sie sind während der Hochzeitszeremonie oft recht einheitlich gekleidet; entweder von der gleichbleibenden, farblichen Gestaltung der festlichen Kleider, oder vom Gewand-Style her. Die eigentliche, traditionelle Aufgabe der Brautjungfern war „die Blicke böser Geister“ von der Braut abzulenken, und sie förmlich zu verwirren. Daher waren Brautjungfern in früherer Zeit zumeist in hochzeitlichem Weiß gekleidet. Heute sind Brautjungfern der Hingucker jeder Hochzeit und haben zudem vielfältige Aufgaben.
So helfen sie der Braut beim Richten des Brautkleids und der Schleppe, sind zur Stelle, um den Sitz des Schleiers zu prüfen. Gemeinsam mit den Blumenkindern ziehen sie bei der Trauung vor der Braut ein, oft in Begleitung der Groomsmen, die das männliche Pendant zu den Bridesmaids darstellen. Eine wirkliche deutsche Übersetzung dazu gibt es gar nicht, da Groomsmen noch weniger bekannt sind, man sieht sie jedoch immer häufiger. Während der Zeremonie finden die Brautjungfern ihren Platz direkt beim Bräutigam, die Groomsmen bei der Braut. Während des späteren Hochzeitsfestes helfen sie alle dem Trauzeugen (Bestman) und der Trauzeugin bei allen anstehenden Arbeiten.

Trauzeugen

Schon im Mittelalter wurden zu Hochzeiten Trauzeugen benannt – allein schon aus praktischen Gründen, da Dokumente durch Brände abhanden kamen und bei Kriegen vernichtet wurden. Oft wurden wie noch heute Menschen aus der Familie oder dem engen Freundeskreis benannt, die als Vertrauenspersonen für das Paar galten. Heutzutage gibt es keine Verpflichtung mehr zur standesamtlichen Trauung Trauzeugen zu benennen. Aber nach wie vor ist es eine schöne Tradition, und es ist für viele Menschen eine große Ehre Trauzeuge sein zu dürfen!

Willst Du meine Trauzeugin sein? Es ist ein emotionaler Moment, wenn Sie diese Frage stellen. Vielleicht fühlt es sich fast wie ein „Antrag“ an, und wird symbolisch mit einem kleinem Geschenk veredelt.

Zumeist haben Trauzeugen großen Einblick in die Hochzeitsplanung des Brautpaares, sind bei vielerlei Punkten behilflich und bringen sich ein. Sei es bei dem Wählen des Brautoutfits, bei dem der Trauzeuge (Bestmen) häufig den Bräutigam, sowie die Trauzeugin die Braut begleiten. So können sich die Brautleute über dezente Beratung im Hintergrund freuen, wenn sich die Trauzeugen eng abstimmen. Ohne dass der Bräutigam selbst Informationen zum Brautkleid erhält, kann doch der perfekt dazu passende Anzug stilsicher gewählt werden.
Vor der Hochzeit haben die Trauzeugen den jeweiligen Junggesellenabschied des Paares geplant und beiden wundervolle Abende beschert.
Das Trauzeugenpaar ist, gern unterstützt von den weiteren Bridesmaids und Groomsmen, zuständig für den ungestörten Ablauf des Hochzeitstages. Sie kümmern sich als Zeremonienmeister um die Hochzeitsgäste, gelten als Ansprechpartner für alle Dienstleister, das Service- und Küchenpersonal. Sie unterstützen die Brautleuten jeweils beim „getting ready“, helfen beim Einsteigen in die Brautrobe, und Binden des Plastron. Holen Blumen ab, ebenso Gäste vom Flughafen. Halten später auf dem Fest eine emotionale Rede, haben ein tolles Gästebuch gestaltet, und stellen untereinander Gäste vor.

Den Hochzeitsgästen sind sie zudem bereits seit Wochen bekannt – haben sie doch im Vorfeld mit allen Gästen ausführlich kommuniziert, und Dinge wie Hotelübernachtungen, Gästeshuttle, Geschenke, Reden, Vorträge und Überraschungen koordiniert. Bloß keine Geschenke-Doppelungen, oder Ideen, die dem Brautpaar anders als gedacht vielleicht gar keine wirkliche Freude bereiten.
Der Trauzeuge verwahrt die Ringe, die zum Höhepunkt der Trauzeremonie von einem der Blumenkinder feierlich nach vorne zum Altar gebracht werden. Die Trauzeugin übernimmt kurz vor dem Ringwechsel und dem Unterschreiben der Trauurkunde den Brautstrauß. Mit dabei hat sie den ganzen Tag ein „Notfalltäschchen“, in dem sie für die Braut verschiedene Utensilien parat hält, wie u.a. Taschentücher, Minzbonbons, Kopfschmerztabletten, Sicherheitsnadeln, Pflaster, Make-up, Deo, Kamm, und eine Ersatzstrumpfhose).

Und nach der Hochzeit sorgen die Trauzeugen dafür, dass geliehene Dekorationen wieder zurückgebracht werden, und das Hochzeitsauto gereinigt abgegeben wird.
Ein Hoch auf die helfenden Hände zu Ihrer Hochzeit!